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Halloween mal anders: 5 kreative Comedy-Serien über den Tod

Halloween, das verbinden viele nicht nur mit Kindern, die auf Süßigkeitenjagd gehen, sondern auch mit Horrorfilmen und -serien, in denen es möglichst blutig und brutal zu geht. Doch wer sagt, dass man an Halloween nur Horror-Filme schauen darf?

Wir haben hier fünf Vorschläge für dich gesammelt, mit denen du das Halloween-Wochenende verbringen kannst. Und die ganz ohne schlechte Splatter-Effekte auskommen.

Undone

Wer BoJack Horseman wegen der Philosophie und Psychologie liebt, der wird auch Undone mögen. In Undone erlernt die Protagonistin Alma nach einem Unfall die Fähigkeit, mit ihrem toten Vater (im Original gesprochen von Better Call Saul-Star Bob Odenkirk) zu sprechen. Dieser war Professor für Theoretische Physik und hat über Zeitreisen geforscht. Während bei Alma bei ihren Versuchen, den Tod ihres Vaters rückgängig zu machen, zunehmend die Realitäten verschmelzen, machen sich ihre Mitmenschen zunehmend Sorgen um ihren Geisteszustand. Kann Alma den Tod ihres Vaters verhindern… oder ist sie einfach nur verrückt?

Die erste Staffel kann man sich auf Amazon Prime angucken, eine zweite Staffel ist bestellt, aber noch nicht veröffentlicht. Lasst euch auch nicht von dem ungewohnten Rotoscoping-Animationsstil abschrecken, denn Undone-Macher Raphael Bob-Waksberg, der sich schon für das eingangs erwähnte BoJack Horseman verantwortlich zeichnete, schafft es erneut, eine wunderbar surreale Welt mit unglaublich sympathischen und lebensnahen Menschen zu erschaffen. Mit acht Episoden lässt sich die Serie auch gut an einem Abend durchschauen. 

The Good Place

Philosophisch geht’s auch in der Comedyserie The Good Place zu: Kommt man nach dem Tod in die Hölle oder in den Himmel? Und ist es wirklich erstrebenswert, im perfekten Himmel zu landen? Für welche Taten kommt man in den Himmel? Oder was ist, wenn „Gott“ einen Fehler macht und die falsche Person zu sich holt? Diese Fragen muss sich Eleanor (Kristen Bell) stellen, die durch ausgebüchste Einkaufswagen ins Jenseits befördert wird und sich im „Good Place“ ganz und gar nicht zuhause fühlt.

Was The Good Place so interessant macht, sind nicht nur die Philosophie- und Ethik-Stunden, die Chidi (William Jackson Harper) Eleanor geben muss. Welche Serie erklärt dem Zuschauer schon Kants Kategorischen Imperativ oder das Trolley-Problem? Die Serie von Michael Schur, der sein Können schon mit Brooklyn Nine-Nine oder Parks & Recreation unter Beweis gestellt hat, wurde letztes Jahr nach vier Staffeln beendet. 

Dead To Me

Stellt euch vor, euer Partner kommt bei einem Unfall ums Leben. Um die Trauer zu bewältigen, besucht ihr eine Gruppentherapie und lernt dort Menschen kennen, denen es ähnlich geht. Ohne es zu ahnen, lernt ihr dort auch jene Person kennen, die den Tod ihres Mannes nicht nur vorgetäuscht hat, sondern auch euren Partner auf dem Gewissen hat.

Was Dead to Me so spannend macht, ist nicht nur die tolle Chemie zwischen Jen und Judy, sondern auch, wie die beiden (vermeintlichen) Witwen auf den Tod reagieren. Während Jen (Christina Applegate) sich nicht mit dem Tod ihres Mannes abfinden kann und den Schuldigen zur Rechenschaft ziehen möchte, plagt Judy (Linda Cardellini) zunehmend das schlechte Gewissen. Zwei Staffeln mit je 10 Episoden hat Netflix bereits veröffentlicht, eine finale dritte Staffel wird erwartet.

Upload

In der Sci-Fi-Comedy Upload ist selbst der Tod gnadenlos durchkapitalisiert. In einer nicht allzu entfernten Zukunft haben die Menschen die Möglichkeit, ihr Bewusstsein digital in der Cloud zu sichern, also „hochzuladen“, damit die Hinterbliebenen nach dem Tod mit der Person in Kontakt bleiben können. Von der Möglichkeit des digitalen Nachlebens macht auch Nathan (Robbie Amell) Gebrauch, der nach einem Autounfall tödlich verunglückt. Nach dem Tod findet er sich im exklusiven und luxuriösen Lake View wieder, einem Hotel im virtuellen Jenseits. Schnell entdeckt Nathan jedoch die Grenzen der digitalen Welt, und auch seine noch-lebende Freundin macht ihm das Nachleben schwer. 

Upload ist keine Prestige-Serie wie The Big Bang Theory oder The Office. Was es aber sehenswert macht, ist nicht nur die Handlung, die kapitalistische Unarten wie begrenztes Datenvolumen, miserablen Kundenservice oder Mikrotransaktionen aufs Horn nimmt, sondern auch die tolle Chemie zwischen den Charakteren, besonders zwischen Nathan und seiner Aufpasserin Nora. Und natürlich kommt auch die digitale Nachwelt nicht ohne Cheats, Glitches und Bugs aus. Mit 10 Episoden lässt sich auch Upload an einem Abend durchgucken. Eine zweite Staffel wurde von Amazon in Auftrag gegeben. 

Russian Doll (Matrjoschka)

Wie viele Tode kann eine Person sterben? So ergeht es in Russian Doll der Spieleentwicklerin Nadia (Natasha Lyonne), die anscheinend in einer Zeitschleife stecken geblieben ist und nach jedem Tod stets im Bad ihrer Freundin Maxine aufwacht, die für Nadia eine Geburtstagsparty schmeißt. Während ihre Freunde nichts von den ständigen Toden ihrer Freundin mitbekommen, kann sich Nadia an jeden einzelnen Tod erinnern – und zweifelt zunehmend an ihren Sinnen. Dass das nicht langweilig wird, dafür haben die Macher gesorgt. Schnell entdeckt Nadia, dass es da draußen noch mehr Leute gibt, die ihr Schicksal teilen. 

Die Dreharbeiten zur zweiten Staffel mussten im März 2020 wegen der Coronapandemie unterbrochen werden. Bis zum Start der neuen Staffel dürften also noch ein paar Monate vergehen.

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Published by
Robert Krüger