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US-Streamingdienste im Fokus: Teil 3 – HBO Max

Vor ein paar Monaten haben wir euch die wohl drei meist-erwarteten Streaming-Anbieter vorgestellt: Peacock, HBO Max und Paramount+. Während bei zweien bereits der Deutschlandstart bevorsteht, hält sich der dritte noch bedeckt. Aber wie erfolgreich sind diese drei Streamingdienste im Heimatland USA?

Wir haben uns dazu entschieden, jedem Streaminganbieter einen eigenen Artikel zu spendieren, weil es sonst den Rahmen sprengen würde. In diesem 3. Beitrag werden wir uns auf HBO Max konzentrieren.

Teil 1 – Peacock – findest du hier.

Teil 2 – Paramount+ – findest du hier.

Wofür steht das „Max“ in HBO Max?

Als der Telekommunikations- und Internetriese AT&T 2016 ankündigte, den Entertainment-Konzern TimeWarner zu übernehmen, war die Aufregung in der Branche groß: Ein Internetprovider übernimmt ein Entertainment-Unternehmen? Auch wenn die Übernahme TimeWarner durch AT&T aus monopolrechtlicher Sicht als problematisch zu betrachten ist, aus unternehmerischer Sicht macht der Deal mehr als Sinn. Wir erinnern uns: Dem Konkurrenz-Unternehmen Comcast gehört seit 2013 die NBC-Sendergruppe einschließlich dem 2020 gestarteten Peacock.

Laut AT&T besaß HBO Max im Sommer 2021 bereits rund 70 Mio. zahlende Abonnenten, davon rund 20,5 Mio. Abonnenten außerhalb der USA. Mit dem Launch in weiteren Ländern wie Spanien und Lateinamerika dürfte die Anzahl der Abonnenten noch weiter gewachsen sein. In den USA kostet das Standard-Abo 14,99 Dollar, was HBO Max zu einem der teureren Streamingservices macht.

Starke HBO-Serien neben trashigen CW-Dramen

Die Stärke von HBO Max lässt sich vor allem in den zahlreichen Contentquellen finden. Denn nicht nur finden hier die preisgekrönten Serien des gleichnamigen Senders ein Zuhause, sondern auch die Serien von The CW, TNT, Cartoon Network, adult swim sowie die Filme von Warner Bros. Auch CNN-Inhalte finden bei HBO Max ein Zuhause. Zusätzlich lassen sich auch einige lizenzierte Inhalte von Comedy Central, NBC, BBC und Sky dort finden.

Wie mittlerweile in der Streamingwelt üblich ist HBO Max aber nicht einfach die „Resterampe“ für Sender-Inhalte. Schon früh startete man mit den „Max Originals“, also Produktionen, die zuerst auf der Streaming-Plattform erschienen sind. Die wohl bekanntesten Serien sind die Sci-Fi-Verfilmung Raised By Wolves und die Dramedy The Flight Attendant. Beide Serien wurden bereits um eine zweite Staffel verlängert. Mit Gossip Girl und And Just Like That hat man zwei Serien im Angebot, die auf eine treue Fanbase blicken können. Auch in Zukunft wird man deshalb weitere Serien wiederbeleben. Mit Pretty Little Liars: Original Sin und The Boondocks sind bereits zwei Reboots angekündigt.

Wahrscheinlich durch die Pandemie begünstigt hat sich HBO Max auch durch diverse Specials – insbesondere Reunions – hervorgetan. So durften Fans sich auf ein Wiedersehen mit dem Friends-Cast sowie dem Cast von The Fresh Prince of Bel-Air wiedersehen. Zum 20. Jahrestag der Harry Potter-Filme hat Warner Bros. auch ein Wiedersehen mit Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint angekündigt.

Deutsche Fans müssen sich noch mindestens bis 2025 gedulden

Anders als Peacock und Paramount+ wird HBO Max nicht so schnell in Deutschland starten. Der Grund liegt in einem Deal mit der zu Comcast gehörenden Sky-Gruppe. Für viele HBO-Serien besitzt hierzulande Sky die Ausstrahlungsrechte. Erst im März 2021 bestätigte TimeWarner, dass eine Expansion nach Deutschland wegen dieser Exklusivvereinbarung nicht vor 2025 stattfinden wird. Diese Vereinbarung wurde erst 2019 erneuert. Selbst wenn HBO Max vor 2025 in Deutschland starten würde, könnte dies nur ohne die beliebten HBO-Serien geschehen. Schade!


Wie ist eure Meinung zu dem Exklusivdeal? Lasst es uns wissen!

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Published by
Robert Krüger